So heute das letzte Mal mit Zähneputzen. Es ist nur ein Alltagsbeispiel, das für ganz viele Beispiele steht, die Tag für Tag an den Nerven der Eltern zehren.
Ich denke, das hat mit der inneren Einstellung zu tun, die man bzgl. Kind, Erziehung, Zeit usw. hat. Ein Kind ist ein Kind und das ist das Problem. Es ist kein Erwachsener, kein Freund, kein Blitzableiter. Doch mit Kindern umzugehen hat man heute wenig Erfahrung.
Wenn ich meine Enkelkinder da habe, tue ich mir natürlich leicht mit der Liebe und dem Zähneputzen. Ich weiß einfach, dass Kinder nicht gerne dieser Tätigkeit nachgehen. Ich weiß einfach, dass ich, wenn ich mit Humor agierend sie zum Zähneputzen bringen will, ERfolg damit habe. Die Eigenheiten jedes Kindes akzeptiere ich ohne trara und lasse ihnen auch viel Raum für die manchmal etwas schlampige Selbstgestaltung. Und ich weiß auch, wenn wir mal nicht putzen, bleibt jeder Stein auf dem anderen.
Es ist der liebevolle Blick auf die Kinder, wissend um ihre Verletzlichkeit und Unvollständigkeit, der die Kinder letztendlich spüren lässt: Hier steht nicht die Liebe der Eltern (in meinem Fall Großeltern) auf dem Spiel sondern die Tätigkeit Zähneputzen. Dadurch hat ein Machtkampf keine Chance. Es ist der liebevolle Blick auf dieses Ritual, das manchmal eben boykottiert wird. Weil es ein Kind ist ist. Weil es protestieren darf.
Hier steht auch der liebevolle Blick auf mich. Ich weiß, dass ich es mit ein wenig Zeit, Ideen und KOntakt zusammenbringe, dieses Ritual, das MIR wichtig ist, durchzubringen. Und ich weiß auch, dass heute kein guter Tag ist, für mich . Ein liebevoller Blick auf mich sagt mir, heute habe ich überhaupt keine Geduld mehr. deshalb bin ich liebevoll zu mir und sag ihnen das: „Heute könnt ihr schlampig eure Zähne putzen, weil ich bin zu müde um es zu kontrollieren!“ Da lernen die Kinder wirklich mal was.
Wenn Eltern liebevoll annehmen können, das was sie wollen und was das Kind tut oft zwei verschiedene Dinge sind, dann nimmt es dem Konflikt die Luft raus. Ich bleib dabei, weil ich dich liebhabe. Weil ich will, dass du gute Zähne behalten sollst. Ich habe dich lieb, und weiß, dass du was anderes willst, DAs ist dein gutes Recht mein Kind. Du willst das eine und ich das andere. DAs ist mir bewusst. Wir sind gleichwürdig. Aber weil ich Elternteil von dir bin, übernehme ich die Verantwortung dafür, dass ich dich unverletzt durch dieses Drama bringe
…..wenn du willst, darfst du mir gerne dabei helfen. Übrigens mein nächstes Thema!!!
Also ändere liebevoll deine innere Einstellung und nicht das Kind. Es wird euch sehr gut tun und letztendlich eure Beziehung bereichern.